Die Schweiz kämpft gegen vier andere Kandidaten um die Möglichkeit, Gastgeberland der EM 2025 zu sein. Wenn Ende Januar der Entscheid gefällt wird, hat unser Land gute Argumente parat. Es liefert die optimalen Voraussetzungen.
Pluspunkte der Schweiz
Frankreich, Polen, die Ukraine und ein skandinavisches Bündnis von Norwegen, Schweden, Finnland und Dänemark: Gegen diese Konkurrenten tritt die Schweiz im Rennen um die Austragung der Frauen-EM 2025 an. Bereits in zwei Wochen reicht der SFV die Kandidatur ein. Am 25. Januar 2023 entscheiden die 17 Mitglieder des UEFA-Exekutivkomitees in Nyon, an wen das Turnier vergeben wird.
Die Schweiz hat gute Argumente für eine Wahl. Die Schweiz liefert die optimalen Voraussetzungen:
- Sportinfrastruktur: Stadien, Trainingsplätze
- allgemeine / touristische Infrastruktur: Gutes Verkehrsnetz, Hotels
- politisch stabile Lage
- kurze Wege
- zentrale Lage im Herzen Europas
- Erfahrung von durchgeführten Grossanlässen
- Akzeptanz der Politik
Ein wichtiger Punkt ist unter anderem die Akzeptanz in der Politik: Neun Städte sind als sogenannte «Host Citys», als Austragungsorte auserkoren. Fünf davon haben ihre finanzielle Zusage in Form von vom jeweiligen Stadtrat genehmigten Verpflichtungskrediten bereits gegeben (Bern 6.1 Mio., Thun 3.6 Mio., Luzern 4 Mio., Zürich 18.4 Mio., Basel 12.9 Mio. CHF). Die öffentliche Hand unterstützt die Kandidatur also mit bisher 45.1 Millionen Franken, weil sie den Schub sieht, den die EM der Schweiz verleihen würde.
Diese Ansicht hat auch Direktorin Frauenfussball Tatjana Hänni: «Es ist eine Realität, dass es im Frauenfussball noch Lücken gibt. Die Euro in der Schweiz wäre eine Riesenchance, dass solche Lücken schneller geschlossen würden.»
England als Beispiel
Akzeptanz, Bekanntheit, Anerkennung: Solche Auswirkungen sind als weitere Sensibilisierung der Bevölkerung für Frauenfussball zu erwarten. Ausserdem spekuliert man auf einen Interessensboost auf und neben dem Platz, also mit mehr Fans live und im Fernsehen, mit mehr neuen Spielerinnen und Investoren.

In England, dem Gastgeber der diesjährigen EM, ist dieser Schub nämlich Tatsache. Das Interesse schwappte vom Nationalteam auf die Liga über, wobei diverse Clubs Zuschauerrekorde und Ticketverkaufsanstiege von bis zu 108 Prozent verzeichnen. Des Weiteren entstanden 17 neue Mannschaften für Juniorinnen allein in einer Region und auch das Geschäftsfeld Frauenfussball wurde attraktiver.
Alles das sind Tatsachen, die die Schweiz erwarten könnten. Denn wie Schweizer Nati-Spielerin Riola Xhemaili sagte: «Wenn es in England möglich ist, wieso sollte es nicht auch bei uns möglich sein?»