In den letzten 24 Stunden ging es Schlag auf Schlag im Schweizer Frauenfussball: Gestern Abend qualifizierte sich das Nationalteam für die Weltmeisterschaft 2023, heute reichte der Schweizerische Fussballverband (SFV) offiziell das Bewerbungsdossier für die Durchführung der Europameisterschaft 2025 ein.
Die zweite WM-Endrunde ist Tatsache
In jeder Partie kommen spätestens mit dem Schlusspfiff die Emotionen. Und gestern aus Schweizer Sicht die richtigen, die guten: Eine Welle aus Euphorie, Freude, Erleichterung, Faszination und Enthusiasmus überrollte das Stadion Letzigrund in Zürich, als das WM-Qualifikationsspiel beendet war. Die Schweiz hatte soeben Wales 2:1 besiegt.
Nerven auftreibend war es, für jeden einzelnen Fan im Stadion, und das Sitzenbleiben wurde schwierig. Denn die Akteurinnen lieferten ein typisches Spiel zwischen Favoritinnen und Aussenseiterinnen. Die Waliserinnen verteidigten gut, sie standen in der eigenen Hälfte, übten keinen Druck auf ihre Gegnerinnen aus und hoffte, dass vorne irgendwie ein Tor fallen würde. Der Plan ging auf, nach 20 Minuten führten die Gäste mit 1:0.
Währenddessen agierte die Schweiz mit 72 Prozent Ballbesitz, die Spielerinnen schoben sich allerdings den Ball mehrheitlich in der eigenen Hälfte zu. Selten waren Vorstösse oder Flanken in Richtung walisisches Tor zu sehen. Dabei stach einzig Ramona Bachmann heraus, die Tempo ins Spiel brachte und kurz vor der Pause ausglich.
Ab der zweiten Halbzeit und bis zur 120. Minute der Verlängerung spielten die Schweizerinnen sehr defensiv weiter, versuchten aber phasenweise mehr. Dabei resultierten zwei aberkannte Treffer: ein regelwidrig abgeschlossener Penalty sowie ein Abseitstor von Bachmann. Schliesslich erlöste Fabienne Humm nach der mutmasslich letzten Flanke von Géraldine Reuteler die nationale Frauenfussballwelt mit dem Siegestor.

Nun ist es wie nach jeder erfolgreichen Endrundenqualifikation. Es ist einerlei, dass die Schweiz zum dritten Mal in Folge die Barrage spielen musste. In Erinnerung bleibt der Abend vor 7’803 Zuschauern und das Erlebnis, sich vor besagtem Heimpublikum für die zweite WM in der Geschichte des Schweizer Frauenfussballs zu qualifizieren.
Eine weitere Endrunde greifbar nah
Einen Tag später, also heute Mittwoch, ist beim SFV «Endrunde» wieder das Hauptthema. Allerdings denkt man hier schon drei Jahre weiter: Der Verband hat nämlich definitiv seine offizielle Kandidatur als Gastgeberland der EM 2025 bei der UEFA in Nyon eingereicht. Ab morgen ist es vielleicht wieder ruhiger beim SFV, denn ab sofort ist Geduld gefragt. Am 25. Januar 2023 wird über die Vergabe entschieden.
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